Studentenfilm vom Altmeister

18 Feb 2010 von Jörg Buttgereit

Vom japanischen Altmeister Yoji Yamada, dessen Film ABOUT HER BROTHER (Otouto) als Abschlussfilm des Berlinale Wettbewerbs gezeigt wird, läuft auch ein neuer “kleiner Studentenfilm” im Forum.
KYOTO STORY (Kyoto Uzumasa monogatari) ist eine Liebeserklärung an den Kyotoer Studentenbezirk Uzumasa, in dem auch die nicht mehr existierenden Daiei Filmstudios ansässig waren. Filmkunstliebhabern ist die Produktionsfirma durch Akira Kurosawas RASHOMON (1950) ein Begriff. Daiei war aber in den 60er Jahren ebenso für die infantilen Monsterfilme (Kaiju Eiga) mit der atomaren Riesenschildkröte Gamera weltbekannt.

Yamada und sein Koregisseur Abe Tsutomu haben KYOTO STORY gemeinsam mit Filmstudenten entwickelt. Einfühlsam erzählt die leise Komödie von der jungen Bibliothekarin Higashide Kyoko, die noch bei ihren Eltern lebt. Sie kann sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden. Vehement macht ihr ein ungestümer Gastdozent für Kalligraphie den Hof. Sie ist aber mit ihrem alten Schulfreund Kota, einem nur wenig talentierten Alleinunterhalter, zusammen. In dokumentarischen Einsprengseln lernt man nebenbei die liebenswerten Bewohner der Einkaufsstraße kennen, die genau zwischen der Universität und den Filmstudios liegt. Ein wirklich reizender Film.

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