„Es gibt Leute, die Nénette jeden Tag besuchen, wie Angehörige in einem Gefängnis“, berichtet eine Tierpflegerin in Nicolas Philiberts Dokumentarfilm über die Hauptattraktion des Affenkäfigs im Pariser Jardin des Plantes. „Attraktion“ ist zugleich das falscheste und das richtige Wort für den Status, den die vierzigjährige Orang-Utan-Dame innehält. Für die Besucher des Zoos ist sie ein putziges und melancholisches Objekt der Schaulust, in Philiberts Film wird sie jedoch zum Subjekt. Gebannt, zärtlich und bekümmert weiterlesen »
Koreanischer Slacker
14 Feb 2010 von Jörg ButtgereitDer koreanische Studentenfilm I`M IN TROUBLE (Na-neun gon-kyeong-e cheo-haet-da!) erzählt äußerst charmant von dem jungen Möchtegern-Poeten Sun-woo aus Seoul, der durch seine ständigen Besäufnisse und die daraus resultierende Motivationslosigkeit und Unzuverlässigkeit seine schöne Freundin verliert. Nach diesem Weckruf aus der Lethargie beschließt er allerdings, endlich erwachsen zu werden.
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The Shutter Man
13 Feb 2010 von Stefan HöltgenIch habe mir heute Martin Scorseses “Shutter Island” angesehen – mit mir im Kino (nur 20 Plätze weiter links und 10 Reihen weiter vorn) saß Jörg Buttgereit. Am Abend haben wir bei einem Treffen der epd-Mitarbeiter einen Podcast dazu aufgenommen:
Metropolis voll da
13 Feb 2010 von Harald MühlbeyerGestern habe ich „Metropolis“ gesehen. Nein, nicht daheim vorm TV, nicht in der Kälte vor dem Brandenburger Tor. Sondern im Friedrichsstadtpalast, große Gala-Neu-Ur-Aufführung. Und ja: es war beeindruckend, den Film mit voller Orchesterbegleitung (Rundfunksymphonieorchester Berlin-Brandenburg unter der Leitung von Frank Strobel) zu sehen, vielleicht gar: zu erleben. weiterlesen »
Die Schönen, das Biest & der Guru
13 Feb 2010 von Jörg ButtgereitPanorama:
THE ACTRESSES,
SEX & DRUGS & ROCK & ROLL,
DAVID WANTS TO FLY
Filme drehen, hat François Truffaut einmal gesagt, bedeute, schöne Frauen schöne Dinge machen zu lassen. Dann hätte ihm THE ACTRESSES / YEOBAEWOODLE von E J-young sicher gut gefallen, weiterlesen »
Das Privileg der Perspektive
12 Feb 2010 von Gerhard MiddingSchnelle Urteile sind bei einem Festival gefragt. Aber ist es wirklich unsere Aufgabe als Filmkritiker, diese Erwartung zu erfüllen? Festivals sind Konkurrenzveranstaltungen, nicht nur die Wettbewerbe, sondern schon allein die Rivalitäten, die aus der eigenen Planung entstehen. Hierarchien wollen errichtet werden. Sie sind vielleicht die verhängnisvollste Illusion, die ein Festival schafft. Ist es nicht eigentlich am schönsten, die Filme danach noch einmal zu sehen, wenn sie allein für sich stehen dürfen? David Thomson, der Kurator der diesjährigen Retrospektive, gestand heute Abend, weiterlesen »
Der Geist der Schreiberlinge
12 Feb 2010 von Harald MühlbeyerIn einer von Deutschlands Regionalzeitungen traf eine der Kulturredakteurinnen schon zu Neujahr – es waren gerade mal eine Handvoll Berlinale-Filme bekanntgegeben worden – in einer Art Voraussicht auf das Filmjahr eine klare Einschätzung: Dass Kosslick von seiner Sucht nach Glamour (siehe Rolling Stones, siehe Madonna in den letzten Jahren) weiterlesen »
Der Industriepalast als Mensch
12 Feb 2010 von Stefan HöltgenWeniger die neuen als die alten Filme sind es dieses Jahr, die mich am Berlinale-Programm interessieren. Und das liegt vor allem daran, dass einige von ihnen sehr gut auf ein Beschäftigungsfeld passen, das ich seit kurzem pflüge: Maschinen im Film.
herzensdame nénette
12 Feb 2010 von Silvia HallenslebenEs sieht so aus, als sei gleich zu ersten Berlinale-Anfang schon ein heißer Favorit für den Herzensfilm gefunden. Und eine Herzensdame. Nénette, Nicolas Philiberts 40-jährige Hauptdarstellerin, trägt ihren roten Haarschopf so flott frisiert, wie es sich für eine Pariserin gehört. Sie hat drei Ehemänner überlebt. Und zum Arbeiten ist sie sich viel zu fein. Ideale Projektionsfläche also für gehetzte Filmschreiberlinge. Für die Nicht-Presse kommt Nénette erst Montag zur Berlinale. Die Schreiberin ist wahrscheinlich wieder dabei.
Forum: “The Oath”
12 Feb 2010 von Silvia HallenslebenWenn ein Film laut Ankündigung „einen spektakulären Blick ins Innere der Al-Qaida-Führung“ geben soll, sind nicht nur Paranoiker erstmal misstrauisch. Bei Laura Poitras’ „The Oath“ haben sie damit erstmal recht: weiterlesen »