Posts Tagged ‘Philibert’

mit dem forum in die randzonen

Sonntag, Februar 14th, 2010

Sehr schön, wie Kollege Midding meine unreflektierte „Nénette“-Begeisterung durch seine analytischen Reflexionen unterfüttert. Danke! In meiner einsamen Forums-Parallelwelt kamen andere Gefängnisfilme bisher nicht vor, wenn man einmal von Sabus „Kanikösen“ absieht, dessen japanisches Krabbenfabrikschiff ja auch eine Art besonders grausames Gefangenenlager ist.

Doch Philiberts Film zeigt ja nicht nur den instinktlosen Umgang des Menschen mit dem Tier sondern fasziniert uns auch als eigenes Zerrspiegelbild im Grenzbereich zwischen Mensch und Tier. Der Affe als Fast-Mensch. Damit steht „Nénette“ im Forum im Kontext einer ganzen Reihe anderer Filme, die sich in den Grenzbereichen der vertrauten Zivilisation und des Menschlichen bewegen, von Gamma Baks „Schnupfen im Kopf“, der die Zerstörung der eigenen Persönlichkeit durch die Krankheit betrachtet bis zur bizarren künstlichen Vergnügungswelt von Sun City in „Sunny Land“ . (weiterlesen…)

A Triple Bill

Sonntag, Februar 14th, 2010

„Es gibt Leute, die Nénette jeden Tag besuchen, wie Angehörige in einem Gefängnis“, berichtet eine Tierpflegerin in Nicolas Philiberts Dokumentarfilm über die Hauptattraktion des Affenkäfigs im Pariser Jardin des Plantes. „Attraktion“ ist zugleich das falscheste und das richtige Wort für den Status, den die vierzigjährige Orang-Utan-Dame innehält. Für die Besucher des Zoos ist sie ein putziges und melancholisches Objekt der Schaulust, in Philiberts Film wird sie jedoch zum Subjekt. Gebannt, zärtlich und bekümmert (weiterlesen…)

herzensdame nénette

Freitag, Februar 12th, 2010

Es sieht so aus, als sei gleich zu ersten Berlinale-Anfang  schon ein heißer Favorit für den Herzensfilm gefunden. Und eine Herzensdame. Nénette, Nicolas Philiberts 40-jährige Hauptdarstellerin, trägt ihren roten Haarschopf so flott  frisiert, wie es sich für eine Pariserin gehört. Sie hat drei Ehemänner überlebt.  Und zum Arbeiten ist sie sich viel zu fein. Ideale Projektionsfläche also für gehetzte Filmschreiberlinge. Für die Nicht-Presse kommt Nénette erst Montag zur Berlinale. Die Schreiberin ist wahrscheinlich wieder dabei.