Jetzt, am Ende, läuft die Berlinale doch noch zu Hochtouren auf; ein seltsames Gefühl: von Beginn an war ich in einen Zustand zwischen Abgestumpftheit und blanker Enttäuschung verfallen gewesen, jetzt am Ende wache ich auf. Normalerweise ist das andersrum, da wirkt dann die Erschöpfung zum Schluss auf den Filmgenuss, nun ist es so eine Art Erwachen. Denn in den letzten zwei Tagen wurde es skurril: “Au Revoir Taipei” aus Taiwan, “Mammuth” aus Frankreich und “Golden Slumbers” aus Japan sei dank.
Zu “Au Revoir Taipei” hat Kollegin Hallensleben schon was geschrieben – bemerkenswert an diesem Film ist die Souveränität des Regisseurs, denn dies ist immerhin erst sein Debüt. Er beherrscht nicht nur Dramaturgie, er weiß auch die Genres zu mischen – hier: romantische Komödie und Krimi; das komische Timing der Darsteller ist perfekt, und den Musikeinsatz leichter, swingender Schlagermelodien vergisst man nicht so schnell. Die tumben Polizisten, die doch tiefe Gefühle hegen! Die Möchtegern-Kleingangster in ihren knallorangenen Anzügen! Das Bunte, das Romantische; Paris, der Sehnsuchtsort!
Ein Überblenden von Versatzstücken auch in “Golden Slumbers” (“Goruden Suramba”) von Yoshihiro Nakamura, diesmal: Verschwörungsthriller und Komödie. Aoyagi ist Lieferjunge und wird in eine Falle gelockt: er dient als Sündenbock für ein Bombenattentat auf den japanischen Ministerpräsidenten, eine Verschwörung von offenbar höchsten Stellen, Polizei und Geheimdienst verfolgen ihn, und er muss durchkommen als unschuldig erfolgter man on the run. Weglaufen ist die einzige Möglichkeit, und: er muss gegen die manipulierten Medienbilder ankämpfen, die ihn immer mehr beschuldigen, immer tiefer reinreiten. Das ist nun mit vielen kleinen Gags und großem Witz erzählt, ein Serienkiller spielt eine Rolle, der mit seinem Messer schnell zur Hand ist, ein Ex-Gangster im Krankenhaus weiß einen Ausweg, den Untergrund – also die Kanalisation; und Aoyagi muss Vertrauen gewinnen, bei seinen alten Uni-Clique-Freunden. Immer wieder setzen Rückblenden ein, die eine weitere Ebene öffnen, eine Ebene der Resonanz, wo die Verschwörungs- und Verfolgungshandlung ein Echo findet. Und eine weitere Ebene gibt es: “Golden Slumbers”, den Beatles-Song vom “Abbey Road”-Album, in dem dieses Thema ebenfalls wiederhallt: wie sich hier die Beatles, eigentlich verstritten, nochmals wiedergefunden haben für ein letztes Meisterwerk…
So müssen auch hier sich alte Freunde wiederfinden, wieder zueinanderfinden; und sehr schön – weil in dem Film eines ins andere greift (und nur selten ein bisschen zu viel der Zufall eingreift) – wird diese unabgesprochene Zusammenarbeit verbildlicht; wenn zwei mit gemeinsamer Vergangenheit von verschiedenen Orten ein Feuerwerk betrachten, können sie auf denselben Gedanken kommen…
“Mammuth” stammt von den Regisseuren, die letztes Jahr das kleine Meisterwerk “Louise hired a contract killer” herausgebracht haben – dieser neue Film des Duos Benoit Delépine und Gustave Kervern ist nicht weniger bizarr, ja: grotesk; zwar mit weniger offensichtlich politischem Hintergrund – nichts mehr mit Amoklauf gegen die Globalisierung -, dafür mit mehr witzig-skurril-absurden Szenen, die teilweise ganz unverbunden nebeneinander stehen und doch ein großes Ganzes ergeben. Gérard Depardieu wandelt auf den Spuren des “Wrestlers”, mit extralangen Haaren, wie ihn die Kamera von hinten verfolgt; und auch der Einsatz seines massigen Körpers – allerdings Fett statt Anabolikamuskeln – ist ähnlich. Der Tonfall freilich ganz anders: für seine Rentenansprüche muss Depardieus Figur mit Spitznamen Mammuth in die Vergangenheit reisen, zu ehemaligen Arbeitgebern, um verlorene Gehaltsabrechnungen einzufordern. Die halten ihn zurecht für einen Idioten, er hat ja keinen Schulabschluss, nie was rechtes gelernt; dafür hat er einen Metalldetektor dabei, mit dem er am Strand rumsucht. Unterwegs ist er mit seinem Motorrad, Marke Mammuth von 1973, ein Fahrzeug, das mit bösen Erinnerungen aufgeladen ist: seine erste Liebe ist darauf bei einem Unfall umgekommen, Isabelle Adjani spukt in einem Spezialauftritt durch den Film. Vor allem aber begegnet Mammuth verschiedenen Menschen, die verschiedene Dinge tun – wie er und sein alter Cousin sich gegenseitig einen runterholen ist dabei nur das krasseste und offensichtlichste Beispiel des verschrobenen Humors in diesem Film. Seine Nichte, ziemlich debil, fabriziert Kunst, und auch Mammuth beginnt mit Kreativität, Schinken-Papier-Schinken-Papier-Schinken: das hat schon was. Er öffnet sich, in der Rentenzeit, für die Möglichkeiten seines Geistes, irgendwie…
Delépine und Kervern zeigen eine Welt, in der irgendwie jeder vom anderen abgeschlossen ist, jeder ist eine Insel – allerdings eine schwimmende, man kann schon mit anderen in Kontakt kommen; wie fest die Verbindungen dabei werden? Naja…
Bei der Pressevorführung haben die älteren Herren links und rechts von mir geschlafen – Herr Links ca. 75 % des Films, Herr Rechts ist bei Lachen im Publikum immerhin aufgewacht. Am Ende gab’s von beiden herzlichen Applaus – klar: denn das Festival fängt jetzt, zum Abschluss, erst so richtig an. Ich jedenfalls kann ja schlafen, wenn ich morgen im Zug sitze.
Harald Mühlbeyer
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